Katze und Hexenglauben
und die absurde und zu
verurteilende Rolle der christlichen Kirche
Während die Katze in vielen Kulturen überaus
verehrt wurde, verleumdete und verfolgte man sie im mittelalterlichen
Europa wegen ihrer angeblichen Verbindung zu Hexen und Schwarzer
Magie. Schon im Jahr 962 ist der Glaube bezeugt, dass sich Hexen in
Katzen verwandeln können und diese böse, gefährliche Tiere mit
furchterregenden Kräften seien. Andersherum gab es zu dieser Zeit
noch Herrscher, die der Katze den nötigen Respekt sollten, so wie ein
walisischer König im 10. Jahrhundert, der als Strafe für das ermorden
einer Katze das Aufwiegen des hängenden Katzenkörpers mit Getreide
vorsah. So zeigte er seinem Volk den Wert der Katze für die
Schädlingsbekämpfung in Getreidespeichern. Im Mittelalter musste die
Katze überall in Europa mehrere Jahrhunderte lang Qualen, Marter und
Tod ertragen - auf Anstiftung der christlichen Kirche. Weil Katzen in
früheren heidnischen Ritualen eine Rolle gespielt hatten, wurden sie
öffentlich zu Geschöpfen des Teufels erklärt, zu Abgesandten des
Satans und Vertrauten der Hexen. Überall wurden Christen
aufgefordert, ihnen soviel Schmerz und Leid zuzufügen wie nur
möglich. Die Heiligen waren zu Verdammten geworden. Katzen wurden
öffentlich bei lebendigem Leibe verbrannt und das häufig an
christlichen Feiertagen. Hunderte und Tausende von ihnen wurden
geschunden, gekreuzigt, totgeschlagen, geröstet und aus den Luken der
Kirchtürme geworfen - auf Anstiftung der Kleriker, als Teil einer
lästerlichen Reinigung von nur in ihrer Phantasie bestehenden Feinden
Christie.
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copyright by Karin Leske
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