"Steh auf!" tönt es in mein Ohr. Aus halb geöffneten Augenlidern
versuche ich die Uhrzeit zu erkennen. Vier Uhr morgens. Es ist noch dunkel und ich bin hundemüde.
"Steh schon auf, ich hab Hunger, Hunger,
Hunger!"
Da ist die Stimme wieder - vielleicht stell ich mich einfach
schlafend?
"He, jetzt wird's aber Zeit oder soll
ich meine Krallen ausfahren?"
"Was ist denn los", sag ich zu meiner Katze, Max
"es ist doch noch so früh, schlaf noch ein bisschen!" -
"Aua", dieses Mal haben die Krallen geantwortet. Schnell
zieh ich die Decke über den Kopf und bin auch schon fast wieder
eingeschlafen, da höre ich Moritz, unsere zweite Katze, sagen: "Was ist denn los, Max? Will der Dosenöffner
mal wieder nicht raus morgens?"
"Ja", kommt prompt die Antwort,
ist wie jeden Morgen, ich muss halt etwas nachhelfen!"
Okay, ich helfe dir, jetzt da ich eh schon
wach bin, lass uns etwas mit den Blumen im Wohnzimmer spielen, die
stehen dort erst seit gestern in einer schönen bunten Vase."
"Hoppla", ruft plötzlich Max erstaunt aus, "wie ist denn das passiert? Gerade
stand die Vase noch neben mir auf dem Tisch und jetzt liegt sie auf
dem Boden und die Blumen sehen auch nicht mehr so frisch aus,
außerdem ist alles nass!" Angeekelt schüttelt Max
ihre Pfote aus, Wasser ist ja nun gar nicht ihr Element.
War eh langweilig", höre ich Moritz sagen, "lass uns lieber an den Möbeln die
Krallen wetzen, wir können ja wetten, wer von den beiden Dosenöffnern
zuerst aufsteht!!"
Ich höre im Halbschlaf wie die Katzen die Krallen in den
Sessel schlagen, den Stoff Stück für Stück zerfetzen, sich dabei laut
schlechte Witze erzählen und sich über uns Menschen lustig machen.
Plötzlich wache ich auf aus diesem Albtraum der sprechenden
Katzen und bin ganz froh, als meine beiden miauend auf mich zukommen
und ihr (natürlich wohlverdientes) Frühstück verlangen.
Seltsam nur, dass ich für einen Moment das Gefühl hatte, die
zwei hätten sich, für einen kurzen Augenblick nur, vielsagend in die
Augen geschaut und ich habe mir sogar eingebildet, Max hätte sein
Mäulchen ein ganz klein wenig zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
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