Sie beobachten,
lernen, entwickeln Strategien, treffen Entscheidungen und zeigen uns,
was sie wollen.
Katzen erstaunen
immer wieder durch verschiedene Aktionen: Die Katze, die gezielt den
Hebel des Türgriffs ansteuert, um ins andere Zimmer zu gelangen, der
Stubentiger, der selbst dem Dümmsten erstaunlich schnell klar macht,
was er mag und was nicht, das Katzenpärchen, vor dem keine Schranktür
sicher ist, die Futter verbirgt - sie alle und ihre klugen
Anverwandten wecken in uns eine Ahnung, dass wir nicht die einzigen
mit geistigen Fähigkeiten sind. Die große Frage, ob Tiere überhaupt
denken können, wurde lange Zeit grundsätzlich verneint. Und Ansätze,
das Gegenteil zu beweisen wurden meist schon im Keim erstickt.
Ähnlich dem Menschen besitzt die Katze Gehirnwellen, die auf
bewusstes Denken oder zumindest auf komplexe Gehirnvorgänge schließen
lässt.
Hobhouse schildert bereits
1915, wie eine Katze gelernt hatte, die Fußmatte gegen die Tür fallen
zu lassen, damit ihr geöffnet würde. Für
diejenigen, welche die Möglichkeit aktiver Denkvorgänge bei Katzen
weiterhin ausschließen, mag dieses Verhalten lediglich konditioniert,
also zufällig ausgeführt und dann durch positive Verstärkung
gefestigt sein. Darüber können Katzenfans nur den Kopf schütteln. Sie
haben schon immer gewusst, dass Katzen denken können. Aber auch ihnen
sei gesagt, dass es der Katze gleichermaßen schadet,
überschätzt zu werden, wie wenn ihre geistigen Fähigkeiten
unterbewertet werden. Nur wer in der Katze mehr sieht, als eine
programmgesteuerte Kreatur und ihr gebührend Respekt zollt, ohne sie
zu vermenschlichen, wird ihrem wahren Wesen gerecht.
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