Entgegen
herrschender Vorurteile kann man eine Katze zwar nicht wie einen Hund
dressieren, aber sehr wohl erziehen. Wenn man ein Katzenkind behutsam
und richtig an die Familie heranführt, wächst es zu einem angenehmen
Familienmitglied heran. Dabei behält es seinen eigenen, typischen
Charakter, akzeptiert aber gewisse Regeln des Zusammenlebens mit
Leichtigkeit. Denn genau das hat es bereits gelernt, wenn es zu uns
kommt. Seine Mutter hat es perfekt erzogen, es weiss, dass man sein
Geschäft ausschliesslich auf der Katzentoilette verrichtet, den
Kratzbaum benutzt und auch wie man seinen Menschen um das
Samtpfötchen wickelt und ihm mit sanfter Anmut einen
Extra-Leckerbissen abluchst.
Als
frischgebackener Katzenhalter müssen Sie diese Erziehung nur
konsequent fortsetzen. Zeigen Sie Ihrem kleinen Kätzchen am besten
zuerst die Katzentoilette. Denn oft war der Weg in das neue Zuhause
für ein Katzenkind so aufregend, dass es die Toilette nur zu gern
gleich benutzen wird. Den Platz für Futter- und Wassernapf wird sich
das Kätzchen von sich aus merken. Wenn Sie den Wassernapf übrigens
nicht direkt neben den Futternapf stellen, wird Ihre Katze immer
genügend trinken. Dieses Verhalten ist noch von den Vorfahren der
Katze überliefert, die in der Regel nach dem Beutefang auf die Suche
nach einer Wasserstelle gingen - also keineswegs an einem Ort frassen
und tranken.
Generell gilt in
allen Erziehungsfragen: Verbieten Sie Ihrem Kätzchen lieber
konsequent von Anfang an, was Sie bei der erwachsenen Katze später
nicht dulden möchten. So mag es noch niedlich sein, wenn ein
Katzenkind auf den Tisch springt - bei der erwachsenen Katze hingegen
ist es lästig. Geben Sie ihr am besten vor dem Essen eine Mahlzeit.
Sollte sie dennoch springen, lenken Sie den Sprung ab oder setzen Sie
sie immer wieder auf den Boden zurück. Am besten zeigen Sie dem
Kätzchen mit einem deutlichen "Nein, Minki!", dass sein
Verhalten falsch ist. Und zwar konsequent ohne Ausnahmen. Sonst kann
es sehr leicht passieren, dass Ihre Katze gerade diese Ausnahme zur
Regel macht. Ein Katzenkind wird vielleicht nicht unbedingt
verstehen, warum es nicht auf dem Tisch sitzen darf, aber es wird
sich merken, dass dieses Verhalten einen Konflikt provoziert. Katzen
sind von Natur aus harmoniebedürftig, und daher werden sie diesen
Konflikten auch später lieber aus dem Wege gehen.
Gewöhnen Sie Ihr
Kätzchen daran, seine Krallen an einem Kratzbaum zu wetzen. Dieses
gelingt am besten, wenn der Kratzbaum an sich spannend ist, also
entweder gut duftet (zum Beispiel nach Katzenminze) oder zum Spiel
einlädt. Dann wird das Kätzchen sich sehr schnell daran gewöhnen, zum
Wetzen der Vorderpfoten den Kratzbaum - und nur diesen - zu benutzen.
Die Krallen an den Hinterpfoten werden übrigens gar nicht gewetzt,
sondern von der Katze selbst mit den Zähnen bearbeitet.
Verbieten Sie ihr
zur eigenen Sicherheit die Waschmaschine und den Putzmittelschrank.
Gewöhnen Sie sie an ihren Namen, indem Sie sie jedes mal rufen, wenn es um
angenehme Dinge geht, z.B. Fressen oder Spielen.
Wenn Sie die
obigen Ratschläge immer befolgen, werden Sie mit Freuden merken, wie
aus Ihrem Kätzchen eine erwachsene, wohlerzogene Katze wird, deren
Gesellschaft Sie gar nicht mehr missen möchten.
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