Miauen:
Katzen
können in allen Tonlagen und Abstufungen miauen. Die Bedeutungen
können viele Stimmungen ausdrücken:
klagend,
fordernd, fragend, aufgeregt.
Schnurren:
Drückt Wohlbehagen
und ein Gefühl der Geborgenheit aus. Katzenbabys schnurren, wenn sie
trinken, Katzenmütter, wenn sie ihre Babys säugen und putzen.
Jungtiere fordern erwachsene Katzen und Menschen schnurrend zum
Spielen auf. Befreundete Katzen schnurren, wenn sie sich begegnen,
überlegene Tiere, wenn sie sich unterlegenen nähern. Aber auch bei
Krankheit und Schmerzen schnurren Katzen, ja sogar kurz vor dem Tod.
Gurren:
Es ist eine Art
Plaudersprache in vielen Variationen, die Katzen zu allen Lebenslagen
parat haben. Gurrend fordert die Katze "ihren" Menschen auf,
sich ihr zu widmen, mit sanften Gurrlauten lockt die Katzenmutter
ihre Jungen.
Fauchen:
Wird mit
gekrauster Nase ausgestoßen und bedeutet Feindseligkeit.
Knurren:
Mit diesem Laut
werden Gegner gewarnt. Eine Katze stößt ihn aus, wenn sie beim Essen
nicht gestört werden will.
Schnattern:
Diesen Laut äußern
Katzen, wenn sie durch das Fenster einen Vogel erblicken, der für sie
unerreichbar bleibt. Dann fangen sie zu meckern an und klappern
regelrecht mit den Zähnen.
Katzen haben Ihre
eigene Sprache. Wenn sie miauen, schreien, knurren oder schnurren,
dann wollen sie etwas damit sagen oder ihre momentane Gefülssituation
offenlegen. Damit Sie Ihr Tier in Zukunft besser verstehen, folgen
hier einige "Auszüge der Katzensprache".
Verständigung unter Katzen
Wenn befreundete Katzen einander begegnen, begrüßen sie sich meistens
mit einem kurzen leisen Erkennungslaut, gefolgt vom
"Nasenkuss". Dabei legen sie ihre Nasen und manchmal auch
die Stirn aneinander. Gelegentlich geben sie auch Köpfchen - die eine
stößt der anderen sanft den Kopf in die Seite und streicht
anschließend mit der Wange oder sogar dem ganzen Körper an ihr
entlang - und kontrollieren die Analregion.
Einander fremde Katzen taxieren sich zunächst. Sind sie freundlich
gestimmt, folgt eine vorsichtige Kontaktaufnahme, die bis auf eine
ausgeprägte Zögerlichkeit genauso aussieht wie bei befreundeten
Katzen. Sind sie eher feindselig gestimmt, starren sie sich zunächst
einfach nur an, fauchen vielleicht auch. Wenn keiner dem Blick des
anderen ausweicht, werden größere Geschütze aufgefahren. Die
Kontrahenten umkreisen einander im Zeitlupentempo, machen einen
Buckel, sträuben das Fell, plustern den Schwanz auf, drehen die Ohren
zur Seite und beginnen abwechselnd zu fauchen und zu grollen. Dieses
Grollen, einem Knurren nicht unähnlich, geht in einen kehligen Gesang
über, der unmittelbar vor dem eigentlichen Angriff in einem schrillen
Schrei kulminiert, wenn der andere sich nicht freiwillig zurückzieht.
Der Kampf selbst ist meist heftig und kurz, von Spucken und schrillem
Kreischen untermalt. Wenn der Sieger feststeht, wenden beide den
Blick voneinander ab. Der Sieger bleibt an Ort und Stelle und beginnt
sich zu putzen, der Unterlegene schleicht in geduckter Haltung davon.
"Gesprochen" wird bei Katzen vor allem in der Beziehung
zwischen Katzenmutter und ihren Jungen. Die Katzenmutter benutzt
spezifische Lock-, Beruhigungs-, Achtung- und Warnlaute, mit denen
sie ihre Jungen lenkt, bei der Jagd anleitet, auf Gefahren aufmerksam
macht und erzieht. Das Schnurren wird gezielt zur Beruhigung und
Förderung der Entspannung eingesetzt - von beiden Seiten. Die Jungen
benutzen darüber hinaus ein Angst- und Verlassenheits-Fiepen, um ihre
Mutter zu rufen.
Verständigung zwischen Katze und
Mensch
Um sich mit dem Menschen zu verständigen, bedient sich die Katze
hauptsächlich der gleichen Kommunikationsmittel, die ein Katzenjunges
gegenüber seiner Mutter verwendet, baut diese aber aus bzw.
verfeinert sie. Dadurch variieren Form und Bedeutung der Signale
stark, und es kann vorkommen, dass nur der Halter bestimmte Signale
seiner Katze versteht, ein anderer Mensch sie aber nicht zu deuten
weiß, obwohl er Katzenerfahrung hat.
Die Bedeutung des Schnurrens ist die gleiche wie zwischen Katzen
untereinander. Es soll beruhigen, manchmal auch beschwichtigen, und
Zufriedenheit sowie Wohlbefinden ausdrücken.
Ebenso eindeutig ist das Fauchen. Es heißt immer: "Lass das, geh
mir vom Leib, zieh dich zurück." Angelegte Ohren, ein
peitschender Schwanz, gesträubtes Fell sagen das Gleiche.
Wenn die Katze ihren Menschen zu etwas animieren will, ist das meist
am Tonfall zu erkennen: Das Maunzen klingt auffordernd bis fordernd,
manchmal auch jammernd oder lockend. Bei manchen Katzen geht der
fordernde, mit offenem Maul hervorgebrachte Maunzton in ein mit
geschlossenem Maul hervorgebrachtes "mmmrrrut" über, wenn
die Katze ungeduldig wird oder meint, der Mensch habe endlich
begriffen, was sie will.
Unterstrichen wird das Ganze häufig durch Begrüßungsgesten, die
gezielt zur Überredung eingesetzt werden: Die Katze streicht ihrem
Menschen um die Beine, richtet sich an ihm auf, stupst ihn mit dem
Kopf an, reibt Stirn, Oberkopf, Wangen, Kinn, Lippen und Flanken an
ihm und umschlingt zum Abschluss seine Beine mit dem Schwanz. Da
dabei fast alle Duftdrüsen der Katze zum Einsatz kommen, dient dieser
Vorgang nebenbei auch dazu, einen Besitzanspruch zu verdeutlichen:
"Mein Mensch!"
Ein trillerndes "prrrrruit" ist meistens eine Begrüßung oder
eine freundliche Aufforderung, der Katze zu folgen, gemischt mit
Vorfreude. Dieser Triller wird folgerichtig fast nur dann eingesetzt,
wenn die Katze sicher ist, dass ihr Wunsch gleich erfüllt wird.
Begleitet wird er häufig von einem steil in die Höhe gestreckten,
leicht zitternden oder an der Spitze umgebogenen Schwanz.
Ebenfalls freundliche, etwas nachdrücklichere Aufforderung oder Frage
("Was ist los?" - "Was willst du?" - "Darf
ich ...?" - "Gibst du mir ...?") ist das "stumme
Miau", bei dem die Katze den Menschen direkt anschaut und das
Maul öffnet wie beim Maunzen, ohne allerdings einen Ton von sich zu
geben.
Redselige Katzen geraten regelrecht ins Erzählen. Was sie damit
jeweils ausdrücken wollen, wird meistens nur - und auch nicht immer -
vom Halter des Tieres verstanden.
Wirft sich eine Katze auf die Seite oder den Rücken und wälzt sich
hin und her, blinzelt einen an und maunzt dabei evtl. mit lockendem
Unterton, so ist das eine Aufforderung. Mit dieser Gestik zeigt die
rollige Katze dem Kater ihre Bereitschaft zur Paarung. Dem Menschen
hingegen signalisiert sie damit Wohlbefinden und fordert zum Spiel
oder zu Zärtlichkeiten auf, allerdings nicht unbedingt zum
Bauchkraulen! Auch Katzen, die absolut nicht am Bauch berührt werden
mögen, präsentieren ihn so verlockend - um dann ziemlich unwirsch
klarzustellen, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Dieses Signal
ist deshalb bei fremden Katzen mit Vorsicht zu genießen.
Wenn eine Katze
irgendetwas mit den Augen fixiert, ein paarmal kurz "mäk" oder
"mäk-mäk" sagt und/oder mit den Zähnen
"klappert", hat das nichts mit Kommunikation zu tun. Hier
handelt es sich um eine Ersatzhandlung: einen angedeuteten
Tötungsbiss für eine (unerreichbare) Beute.
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