Augen
Die Augen einer
Katze sind die Augen eines Jägers. Fast noch etwas besser ausgebildet
als das Gehör, erfassen 400‘000 Sinneszellen pro Quadratmillimeter
Licht und Bewegungen in einem Blickwinkel von 180°. Die Katze kann
bei jedem Licht sehen. Bei großer Helligkeit zieht sich die Pupille
zu einem senkrechten millimeterdünnen Strich zusammen, während in der
Dämmerung die Pupille zu einem großen runden Kreis ausgeweitet wird.
Iris und Augapfel sind jedoch unbeweglich, so dass die Katze, wenn
sie zur Seite blicken möchte, gleich den ganzen Kopf drehen muss.
Katzen können viele verschiedene Augenfarben besitzen. Die Augen von
Hauskatzen sind meistens grün oder bräunlich, können jedoch auch
gelb, orange oder kupferfarben leuchten. Auch wenn Katzen dank ihrer
Augen Dimensionen erleben, die uns verborgen bleiben, einen Nachteil
haben sie doch: Sie sehen die Umwelt nicht ganz so farbenfroh wie
wir. Denn außer allen Grauton-Abstufungen unterscheiden sie nur Blau
und Grün, Rot vermutlich aber nicht. Ist es nicht erstaunlich, dass
Katzen ihre Umgebung so ganz anders wahrnehmen als wir? Man kann eine
Katze eben nur dann wirklich verstehen, wenn man die Welt einmal
"mit ihren Augen" gesehen hat.
Das faszinierende Leuchten in den Augen
Da Katzen häufig
am Abend oder in der Nacht jagen, sind ihre Augen mit einem
vorzüglichen Sehvermögen bei Dämmerlicht ausgestattet. Diese
besondere Sehkraft verdanken sie der Vergrößerbarkeit ihrer Pupillen,
der vorgewölbten Hornhaut - und vor allem dem speziellen Aufbau des
Augenhintergrundes. Hinter der Netzhaut liegt eine Gewebeschicht, die
einfallendes Licht reflektiert wie ein Spiegel. So kommt es, dass
Katzenaugen, die in relativer Dunkelheit von Licht getroffen werden,
"magisch" zu leuchten scheinen. Dabei sind diese
Spiegelplättchen im Augenhintergrund vor allem praktischer Natur: Das
einfallende Licht wird durch die Reflexion verstärkt und trifft
zweimal auf die empfindlichen Lichtzellen der Netzhaut. So ist Ihre
Katze in der Lage, auch die kleinste Lichtquelle optimal auszunutzen
und auch dann noch zu sehen, wenn es für Sie stockdunkel zu sein
scheint.
Ohren
Man glaubt es
kaum, doch Katzen hören noch besser als Hunde. Ein Mäusepfeifen genügt
der Katze, um eine Maus zu orten. Menschen würden diesen hoch
frequenten Ton gar nicht hören. Doch eine Katze kann Schwingungen bis
60‘000 Hz wahrnehmen, welche bereits im Ultraschallbereich liegen.
Ein leiser Ton genügt ihr, und schon weiß sie, wo sich das Mäuse-Nest
befindet und mit welcher Geschwindigkeit sich das Opfer in welche
Richtung bewegt.
Nase
Auf der Jagd
verlassen sich Katzen weniger auf ihren Geruchssinn, obwohl er mit
200 Millionen Riechzellen besser entwickelt ist als beim Menschen.
Der Geruchssinn spielt eine erheblich größere Bedeutung beim
Sozialverhalten der Katze. Deshalb erfolgt auch der erste Kontakt
zweier Katzen stets von Nase zu Nase.
Die Katze markiert
mit Duftdrüsen zu beiden Seiten des Kopfes am Kinn, an den Lippen und
am Schwanz. Duftkontrollen erfahren Bäume, Gegenstände, andere Tiere
und auch Menschen. Dieser Stoff ist für uns nicht riechbar, gilt
unter Katzen jedoch als Zeichen der Freundschaft. Kater, die nicht
kastriert wurden, setzen außerdem Duftmarken mit ihren Analdrüsen. Um
diese riechen zu können, bedarf es jedoch keiner besonders feinen
Nase!
Und was ist
eigentlich Flehmen? Flehmen können Tiere, die das Jacobsonsche Organ
besitzen. Der Zugang zu dieser zusätzlichen Duftbestimmungszentrale
befindet sich im Gaumen, und die Zunge transportiert die
Geruchsmoleküle dorthin. Deshalb hat eine flehmende Katze den Mund
auch stets halb offen stehen, wobei sie hypnotisiert zu sein scheint
und der Blick starr wird oder aber die Augen halb geschlossen sind.
Katzen flehmen hauptsächlich, wenn sie die Pheromone anderer Katzen
vorfinden. Pheromone sind Sexualduftstoffe, die über Drüsen oder Urin
ausgeschieden werden.
Tastsinn
Unbekannte Objekte
ertastet die Katze mit Hilfe ihrer Tasthaare an den Backen, über den Augen,
an der Nase, unter dem Kinn und an den Vorderpfoten. Die Bewegungen
der steifen Tasthaare im Gesicht können von der Katze gezielt
gesteuert werden, so dass sie die Beschaffenheit einer Sache genau
bestimmen kann. Die Pfoten der Katze spielen beim Tastsinn ebenfalls
eine wichtige Rolle. Die Pfotenballen besitzen ausgesprochen
empfindliche Rezeptoren, die sofort auf jede Vibration reagieren. Die
Katze benutzt die Pfoten, um Dinge, die ihr gefährlich vorkommen,
anzutippen, und um auf diese Weise über die Ballen mehr Informationen
zu erhalten.
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