Das
Zeitgefühl
Katzen verfügen über
ein unglaubliches Zeitgefühl. Viele Katzenbesitzer werden es kennen:
Sie kommen von der Arbeit nach Hause, fahren gerade mit ihrem Auto
vor und genau in diesem Moment springt die Katze auf den Fenstersims.
Auch gibt es viele Katzen, die ihr Herrchen oder Frauchen, genau zwei
Minuten bevor der Wecker klingelt, wecken. Praktisch, allerdings
behalten sie diesen Weckdienst manchmal auch am Wochenende bei.
Dieses genaue Zeitgefühl ist für eine Katze in freier Natur von
großer Bedeutung. Sie weiß genau, wann die beste Zeit zum Jagen ist
und wann sich ein Rivale im Revier aufhält, dem man besser nicht
begegnet. So passt eine Wildkatze ihre täglichen Gewohnheiten den
Tieren ihrer Umgebung an und eine Hauskatze dem Rhythmus ihres
Haushaltes.
Das
Heimfindevermögen
Das immer wieder
bestaunte Heimfindevermögen der Katze basiert auf ihrer natürlichen
inneren "Uhr". Diese ist auf die Ortszeit Ihres zu Hauses
eingestellt. Wenn sich die Katze also 100 Kilometer entfernt von zu
Hause befindet, dann stimmt die Position der Sonne nicht mit der
inneren Uhr überein. Die Katze "berechnet" nun den
Zeitunterschied und gelangt zurück nach Hause. Soweit bekannt,
führten zwei deutsche Forscher das einzige Experiment über das
Heimfindevermögen von Katzen durch. Das Ergebnis: Katzen finden
zielsicher ihren Weg nach Hause. Sobald jedoch die Entfernung mehr
als zwölf Kilometer beträgt, wird das Heimfindevermögen
beeinträchtigt. Außerdem finden ausgewachsene Katzen ihren Weg besser
zurück als junge. Ein Beispiel von vielen: Während eines
Ferienaufenthaltes ging die Katze Monmousse im Departement
Maine-et-Loire im Südwesten Frankreichs verloren. Zehn Monate später
kam sie zu Hause an - im Departement Doubs im Osten. Sie hatte mehr
als 700 Kilometer Wegstrecke zurückgelegt.
Psi-Trailing
Viele Katzen
folgen ihrem Herrchen oder Frauchen offenbar mit Hilfe ihrer
"Psi-Wahrnehmung", d.h. sie spüren ihren Besitzer auf, ohne
die üblichen Sinnesorgane zu benutzen. In diesem Bereich der
Parapsychologie bleiben viele Fragen offen. Denn die bekannten Fälle
aus der Praxis, bei denen eine Katze ihrer Familie über weite
Strecken folgte, ohne den genauen Ort zu kennen, bleiben der
Menschheit ein Rätsel. Dazu die folgende wahre Begebenheit: Ein
Perserkater namens Sugar wollte nicht ins Auto, als die Familie von
Kalifornien nach Oklahoma umzog, über 2000 Kilometer weit weg. Man
ließ ihn bei Nachbarn, aber nach ein paar Monaten stand er zur
Verblüffung aller in Oklahoma auf der Schwelle! Es war leicht ihn an
seiner Narbe auf der Hüfte wiederzuerkennen.
Fast eine "magische"
Fähigkeit: Katzenaugen können hören!
Dr. Frank Morell
entdeckte in Teilen des Katzenhirns, die für das Sehen zuständig
sind, Reaktionen - obwohl er nur akustische Signale im stockdunklen
Raum aussandte. Alle lagen im für Menschen nicht hörbaren Bereich.
Diese Frequenzen kann die Katze aber über den Sehnerv im Auge
empfangen und an die zuständigen Nervenzellen in der Großhirnrinde
weiterleiten. So setzen Katzen mit Augen und Ohren perfekte Hörbilder
zusammen.
Wissenschaftler
haben nachgewiesen, dass diese erstaunliche Fähigkeit der Katzen
ihnen auch dabei hilft, immer auf direktem Weg nach Hause zu finden.
Eine Katze hat alle "Hörbilder" ihrer gewohnten Umgebung im
Gehirn gespeichert. Wird sie kilometerweit entfernt in unbekanntem
Gelände ausgesetzt, stellt sie sozusagen neue Berechnungen an, was
Lautstärke, Tonmischungen, Einfallswinkel, Entfernungen usw.
betrifft, und gelangt so fast immer sicher an ihr Ziel.
|