Haben Sie sich
schon einmal gefragt, weshalb Ihre Katze sich mit Vorliebe versteckt,
liebend gern abgestandenes Wasser aus der Blumenvase trinkt oder
abends immer putzmunter wird? Diese und viele andere rätselhafte
Verhaltensweisen sind Urtriebe, die immer noch fest in ihr verankert
sind. Deshalb verhalten sich Katzen in einer Wohnung ähnlich wie in
freier Wildbahn. So suchen sie sich als ehemalige
"Ansitzjäger" ständig Verstecke aus, von denen aus sie ihre
Beute belauern und anspringen können. In der Wohnung dienen dazu
Waschkörbe, Schubladen oder dunkle Winkel. Wenn sich Ihre Katze das
nächste Mal versteckt, wissen Sie, dass sie damit nur ihrem
angeborenen Jagdtrieb folgt. Auch das genügsame Trinkverhalten Ihrer
Katze rührt aus ihrer Vergangenheit. Katzen sind heute noch schwache
Trinker, weil ihre Vorfahren sehr wirtschaftlich mit ihrem eigenen
Wasserhaushalt umgehen mussten, um zu überleben. Schließlich sind
Wasservorräte in freier Wildbahn oft knapp bemessen. So hat sich der
Organismus allmählich darauf eingestellt, nur ein Minimum an
Flüssigkeit auszuscheiden, um Wasserreserven bilden zu können. Aber
wie ist das merkwürdige Verhalten zu erklären, dass Katzen
abgestandenes Wasser dem frischen Leitungswasser vorziehen? Bis heute
ist dieses Rätsel noch nicht geklärt. Tatsache ist jedoch: In der
Wildnis gehört die Suche nach Wasser zur täglichen Realität. Deshalb
nehmen Verhaltensforscher an, dass der Reiz, "Wasser selbst zu
entdecken", auch heute noch für eine Hauskatze Bedeutung hat.
Und weil Futterplatz und Wasserstelle sich in freier Wildbahn selten
am selben Platz befinden, ist es empfehlenswert, Futter- und
Wassernapf in der Wohnung getrennt voneinander aufzustellen.
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