Norwegische
Waldkatzen
Wer
Schönheit, Widerspruch, Aufrichtigkeit und Freiheit schätzt,
ist ein Katzenfreund.
Denn Katzen sind schön, voller Wiederspruch,
aufrichtig, freiheitsdurstig.... .
Heinz
Sielmann
Geschichte
Die Norwegische
Waldkatze ist eine
alteingesessene
Hauskatzenrasse
Norwegens,
die teilweise
auch heute noch frei
und von Menschen
unabhängig in
Norwegens
Wäldern lebt.
Die
Geschichte der Norwegischen Waldkatze
ist
alt, so alt, dass man bis heute noch weitestgehend auf Vermutungen
angewiesen
ist,
wie diese wunderschöne Katze
nach Skandinavien kam.
Die am
häufigsten erzählte Variante ist wohl, das die Vikinger
von ihren Reisen in den Orient, Katzen nach Skandinavien mitgebracht
haben um Mäuseplagen von ihren Schiffen fern zu halten.
Diese
Katzen wahren die damaligen Türkisch Angora.
In
Skandinavien angekommen, mussten sie sich den dortigen
Klimabedingungen anpassen.
Nur die
stärksten konnten überleben und entwickelten die Rasse- typischen
Eigenschaften
Sie spielte schon in der nordischen
Göttermythologie eine große Rolle.
Da ist die Rede von einer so großen Katze, dass selbst der
wegen seiner Stärke gefürchtete Gott Thor sie nicht hochheben konnte.
Oder
von großen, kräftigen Katzen mit langen buschigen Schwänzen, die den
goldenen Himmelswagen der nordischen Liebesgöttin Froya
gezogen haben.
In
Volksmärchen und alten Liedern wird von Wald-, Feen- und Trollkatzen
erzählt und gesungen.
Der
Schriftsteller Gabriel Scott veröffentlichte 1912 ein Kinderbuch mit
Erzählungen über den Waldkater Sölvfaks, der
1952 auch bei uns in Deutschland unter dem Namen Silberpelz Karriere
machte.
Untersuchungen
sollen ergeben haben,
dass
die Norwegische Waldkatze nicht mit der Europäischen Wildkatze
verwandt ist,
Typ
und Fellqualität unterscheiden sich zu sehr voneinander.
Jedenfalls
hat sie sich hervorragend an die rauen skandinavischen
Lebensbedingungen anzupassen gewusst.
Dabei
stellte die Natur härteste Anforderungen.
Das Fell der Norsk Skokatt, so ihr Heimatname, steht für eine
perfekte Anpassung an das raue, norwegische Klima mit langen
Kaltwetterperioden und kurzen Sommern.
Es
galt bei klirrender Kälte, schneereiche Winter und im Sommer oft
längere Regenperioden zu überstehen.
Der
Waldkatzenpelz mit seiner leichten, aber dichten Unterwolle, dem
längeren, leicht fettigen Deckhaar, welches das Regenwasser abperlen lässt, schützt optimal vor Erfrierung
oder Erkältung.
Die Norwegische Waldkatze verpaarte sich immer öfter mit der
kurzhaarigen Hauskatze.
Da das Gen für Kurzhaar dominant ist gegenüber dem für
Langhaar, sah man in Norwegen dieser Entwicklung mit Besorgnis
entgegen.
Um
das Aussterben ihrer schönen Halblanghaarkatze zu verhindern, begann
eine kleine Gruppe von norwegischen Züchtern eine planmäßige Zucht.
Bereits in den 30-iger Jahren wurde eine Anerkennung des Tieres als
Rassekatze diskutiert.
Der
Krieg unterbrach diese Überlegungen.
In den 50-iger und 60-iger Jahren wurde die Arbeit aber
wieder aufgenommen.
Nachdem
der Landesverband Norwegischer Rassekatzenclubs - NRR (Norsk Rasekattklubbers Riksforbund) im Jahre 1963 gegründet wurde, wurde
die Anerkennung der Waldkatze die Herzenssache des Präsidenten des
NRR, Carl-Fredrik Nordane.
Der
damalige Züchterrat erinnert sich, dass man loszog, um zwei Katzenjunge bei Else und Egil Nylund in Oslo zu
besichtigen.
Man
hatte von einer prachtvollen roten Waldkatze gehört, aber den
Experten traten beinahe Tränen in die Augen, als sie den braunweiß-getigerten TRULS zu Gesicht bekamen.
Ein
Prachtexemplar- und er wurde der Prototyp der Rasse Norsk Skogkatt.
Nach und nach
wurden immer mehr Enthusiasten an der Züchterarbeit interessiert, der
Verband der Norwegischen Waldkatze "Norsk
Skogkattring" wurde 1975 gegründet,
und die Waldkatze wurde 1976 provisorisch anerkannt.
Dann kam die
große Feuerprobe - FIFé`s Generalversammlung
in Paris im November 1977. Ganz "Skogkatt-Norwegen"
saß zu Hause und zitterte vor Aufregung.
Carl-Fredrik Nordane und Arvid Engh reisten nach Paris als Vertreter des NRR,
präsentierten dem Vorsitzen die Prachtfotos von Truls
und anderen Waldkatzen und konnten zu guter letzt siegesgewiss mit
der norwegischen Flagge winken.
Helen Nordane, die auf der
Zuschauerbank saß, telegrafierte nach Norwegen, und am gleichen Abend
war Truls die wichtigste Nachricht des Tages
im Fernsehen, die Zeitungen folgten rasch.
Von
Anfang an wurde der norwegische Standard anerkannt und blieb seither
grundlegend.
Die Katze soll nach dem Aussehen und Typus beurteilt werden,
nicht nach der Farbe, auch wenn die Rasse nach und nach in
verschiedene Untergruppen aufgeteilt wurde.
Die Rasse wurde
unglaublich beliebt in den letzten Jahren.
Es ist eine
Rasse, für deren äußeres Erscheinungsbild ausschließlich die Natur
verantwortlich ist.
Körperbau:
Die Norweger sind ausgesprochene Spätentwickler,
da ihre Entwicklung erst nach etwa 4 Jahren abgeschlossen ist.
Die
Norwegische Waldkatze ist kräftig, muskulös und geschmeidig.
Ihr
langer Körper steht auf hohen Beinen.
Die
Hinterbeine sind höher als die Vorderbeine.
Der
Kopf ist dreieckig mit einer langen Nase mit geradem Profil ohne
Unterbrechung („Stop“) und
einem kräftigen Kinn.
Die Augen sind groß und haben einen wachen Ausdruck.
Alle
Farben sind erlaubt.
Die
Ohren sind mit luchsartigen Haarpinseln und hoch am Kopf platziert.
Das wollige Unterfell wird überdeckt von glänzenden, glatten
und wasserabstoßenden Haaren.
Eine
große Halskrause, der im Dreieck von den Wangen herabfallende
Bart und die „ Knickebocker-Hosen“
an den Hinterbeinen vervollständigen das Bild.
Der Schwanz ist lang und wuschlig.
Wesen:
Die
Norwegischen Waldkatzen lieben den Menschen.
Sie stellen für ihre treue
Liebe nur einen Anspruch als Gegenzug: Genauso geliebt zu werden.
Sie
sind freundliche, intelligente, spielfreudige Gesellschafter.
Das eine Norwegische
Waldkatze keine Schoßkatze ist,
ist ein Ammen-Märchen.
Wer also einen echten
Kameraden im Wildlook sucht, ist bei einer Norweger an der richtigen
Adresse!
Norwegische Waldkatzen sind
sehr sozial im Umgang mit allen Kreaturen.
Sie sind behutsam im Umgang
mit Babys und kleinen Kindern, was bedeutet, das man des öfteren die Katz`vor dem Kind retten muss!
Auch mit anderen Tieren wie
z.B. Hunden, Kaninchen sogar Frettchen usw.
sind Norweger schnell befreundet und beschützen sie sogar wenn sie es
für nötig halten!
Sie sind sehr gut als Hausgenosse zu halten, da sie sehr
anpassensfähig, intelligent und sehr gut zu erziehen sind.
Obwohl
an das Leben im Freien gewöhnt, können sie problemlos auch im Haus
gehalten werden.
Norwegische Waldkatzen sind
extrem neugierig und wollen überall dabei sein. Es scheint, als ob
jede sich öffnende Schranktüre eine magische Anziehungskraft auf sie
ausübt! Schnell sitzen sie im Schrank, um den Inhalt zu begutachten.
„Die Katze ist das einzige Tier, das dem
Menschen eingeredet hat, er müsse es erhalten, es brauche aber nichts
dafür zu tun“
Kurt Tucholsky
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